Generalsanierung des St. Pöltner Domes startet.
In einem hochkarätig besetzten Kuratorium wurde in St. Pölten der Start für die Generalsanierung des Domes beschlossen. Das Gotteshaus ist eines der Wahrzeichen der niederösterreichischen Landeshauptstadt und für seine prächtige Barockausstattung bekannt – bei näherem Blick offenbaren sich allerdings gravierende Schäden. In einem auf mehrere Jahre angelegten Restaurierprojekt soll die älteste Kirche St. Pöltens nun Schritt für Schritt saniert werden.
Die Generalsanierung des St. Pöltner Domes ist auf insgesamt acht Jahresetappen angelegt und umfasst die Kirche selbst sowie den sog. Kreuzgang, der nordseitig angebaut ist. Die Fassaden sowie die gesamte Ausstattung des Domes werden ebenso mitgedacht wie die Erneuerung der Elektrik und Beleuchtung. Ein Fokus liegt auch auf der Schaffung eines barrierefreien Zuganges auf der Südseite des Domes. Die erste Restaurieretappe wird bereits im Sommer 2024 starten. Sie umfasst die Restaurierung der Domapsis im Osten der Kirche.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund acht Millionen Euro. Bei der Finanzierung habe man mit dem Land Niederösterreich, dem Bundesdenkmalamt und der Stadt St. Pölten starke Partner mit an Bord. „Ich bin dankbar für das engagierte und verlässliche Miteinander der öffentlichen Stellen mit der Diözese St. Pölten“, sagt der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz. Diese Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen in fachlicher und finanzieller Hinsicht habe sich bereits bei anderen großen kirchlichen Restaurierprojekten, wie der Wallfahrtsbasilika Maria Taferl, der Stadtpfarrkirche Krems-St. Veit oder der Basilika Sonntagberg sehr bewährt. Ein Verein zur Förderung des St. Pöltner Domes wurde bereits gegründet und soll Spendengelder für die Restaurierung lukrieren. Bei der Finanzierung der Restaurierung setzt man außerdem auf ein für den kirchlichen Bereich neues Fundraising-Modell. „Über die Online-Plattform SANKT DANKT ist es möglich, für die Restaurierung unseres Domes zuspenden“ erklärt Bischof Schwarz.

v.l.n.r. Vizebürgermeister Ing. Matthias Adl, Kulturamtsleiter Mag. Alfred Kellner, Bischof Dr. Alois Schwarz, Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner, Präsident des Bundesdenkmalamtes Dr. Christoph Bazil, Bundesrat Florian Krumböck, BA © DSP
„Der Dom von St. Pölten prägt heute als Wahrzeichen die Landeshauptstadt, hat aber auch als älteste Kirche in St. Pölten hohen kunst- und kulturhistorischen Wert. Mit dem Erhalt dieses bedeutenden Bauwerks, das zugleich für viele Menschen einen wichtigen religiösen Anker darstellt, nehmen wir Verantwortung für unser kulturelles Erbe wahr“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Der St. Pöltner Dom
Bereits um das Jahr 800 wurde am heutigen Domplatz ein Kloster gegründet, das im Laufe der Jahrhunderte ausgebaut wurde. Eine wesentliche Bauetappe war mit der Weihe im Jahr 1228 abgeschlossen – dieser frühgotische Bestand bildet noch heute den Kern der im 18. Jahrhundert barockisierten Kirche. Rund 1.000 Jahre lang war das Gotteshaus die Klosterkirche des Stiftes St. Pölten. 1784 wurde das Augustiner Chorherrenstift aufgehoben und ein Jahr später zum Sitz der neu gegründeten Diözese St. Pölten. Die ehemalige Klosterkirche wurde zur heutigen Domkirche, St. Pölten zum Bischofssitz.